Genau 357 Verwaltungsbedienstete des Gerichtswesens wechseln im Sinne
der Durchführungsbestimmung zum Justizwesen ihren Dienstherren: Sie
stehen nicht mehr im Staatsdienst, sondern sind künftig Bedienstete der
Region Trentino-Südtirol. 205 von ihnen leisten am Gerichtszentrum in
Trient ihren Dienst, während 152 an den Gerichtsämtern in Bozen
beschäftigt sind. Die Regionalregierung hat heute Nachmittag (5.
Dezember) auf Vorschlag des Präsidenten Arno Kompatscher grünes Licht
für die Einstufung dieses Personals gegeben. Die neue Einstufung wird
mit 1. Jänner 2017 wirksam und erfolgt auf der Grundlage einer
Vereinbarung mit Ministerium und Gewerkschaften.
Die neue Zuständigkeit, die den Übergang fast des gesamten Personals
zur Region bewirkt hat, habe den Ämtern der Region erhebliche
Anstrengungen abverlangt, erklärte Präsident Arno Kompatscher heute
Vormittag in seiner Haushaltsrede vor dem Regionalrat. "Außerdem musste
die Organisationsstruktur der Region neu geordnet werden", sagte
Kompatscher, was aber der Körperschaft einen neuen Impuls gegeben habe.
Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, der sich unter anderem
angesichts von 40 Renteneintritten im Jahr 2018 abzeichne, seien 50
Neueinstellungen vorgesehen. "Weitere 25 Mitarbeiter sollen aufgenommen
werden, um die Justizzentrale in Trient zu verstärken", kündigt der
Generalsekretär der Region, Alexander Steiner, an. Zur Beschleunigung
sollen die Verfahren zur Aufnahme neuen Personals oder zur Abordnung von
anderen Körperschaften direkt von den für die Verwaltung der
Humanressourcen beziehungsweise für die Planung und Programmierung der
Ressourcen zuständigen Abteilungen durchgeführt werden. um
qualifiziertes und zweisprachiges Personal zu finden, kann die Region
auf die Rangordnungen der Landesverwaltungen des Trentino und Südtirols
sowie der Gemeinden und der Handelskammern zuzugreifen.
Für die Übernahme des Verwaltungspersonals der Justiz sowie für die
ordentliche Instandhaltung der Gerichtsgebäude hat die Region in den
vergangenen Monaten über 2,1 Millionen Euro ausgegeben. Bis dato wurden
bereits über 300 Maßnahmen zur Abwicklung von Instandhaltungsarbeiten an
Gerichtsgebäuden getroffen, eine Zuständigkeit, welche die Region
ebenfalls auf der Grundlage der Durchführungsbestimmung zum
Gerichtswesen übernommen hat.
Besser Arbeitsbedingungen an den Gerichten in Trient und Bozen sollen
zudem durch eine bessere Unterbringung geschaffen werden: Mit 60
Millionen Euro finanziert die Region den Bau des neuen Justizzentrums in
Trient. In Bozen laufen die Planungsarbeiten für ein Justizzentrum: Am
ehemaligen Sitz von Grundbuch und Kataster sollen die derzeit über die
Stadt verstreuten Ämter gemeinsam untergebracht werden.
Datum: 05.12.2017 |