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Ehemalige Jugoslawische Republik Makedonien
Ehemalige Jugoslawische Republik Makedonien

Minderheiten:
Albaner 509.083 (25,2% der Gesamtbevölkerung)
Türken 77.959 (3,8%)
Roma 53.879
Serben 35.939
Wlachen 9.695

Bemerkungen
Der Einspruch Griechenlands gegen den Namen und die Symbole der ehemaligen jugoslawischen Republik, die nur wegen des Zusammenbruchs des Staates, zu dem sie gehörte, unabhängig wurde, mag auf Dauer politisch unhaltbar sein, aber sprachlich und kulturell ist er nicht so abwegig. Das heutige staatliche Gebilde hat sehr wenig mit dem historischen Makedonien zu tun. Außerdem galten die Slawen in Makedonien als Serben oder vielmehr noch als Bulgaren, und als solche kamen sie sich auch selbst vor, nur nicht als eigenständiges Volk.
Auf lange Sicht könnte sich auch ein slawisch-makedonischer Gemeinschaftssinn entwickeln, aber bisher hat die noch nicht klar definierte Vorstellung vom „makedonischen Volk“ die Ausarbeitung einer geeigneten Minderheitenpolitik nach 1991 sehr erschwert. Nur durch den massiven Einsatz von internationalen Organisationen im sogenannten Makedonien konnte eine gewisse Stabilität aufrechterhalten werden. Von besonderer Wichtigkeit ist in diesem Zusammenhang das durch internationale Vermittlung zustande gekommene Ohrid-Abkommen, auf Grund dessen ein Modus Vivendi für die albanische Minderheit im makedonischen Staat gefunden werden konnte. Die voraussichtliche Unabhängigkeit des benachbarten Kosovo könnte zu Spannungen zwischen Albanern und Slawen in Makedonien führen, während die östliche Grenze der ehemaligen jugoslawischen Republik mit dem Beitritt Bulgariens in die EU eine Entspannung erfahren dürfte. Dennoch deutet die Tatsache, dass weder die Verfassung und die Gesetzgebung noch die amtlichen Statistiken das Vorhandensein von Bulgaren im makedonischen Staat erwähnen, darauf hin, dass die Lage noch ziemlich problematisch bleibt.

Rechtsbestimmungen Bibliographie
Who are the Macedonians?/ Hugh Poulton. London: Hurst, 2000
Standort: M- 949.56- POU- 1

Makedonien: Geographie, ethnische Struktur, Geschichte, Sprache und Kultur, Politik, Wirtschaft, Recht/ Walter Lukan, Peter Jordan. Frankfurt am Main: Lang, 1998
Standort: M- 938.1 – MAK- 1

Links
www.unite.edu.mk (Website der Universität Tetovo, dem kulturellen Zentrum der albanischen Minderheit)
www.armanami.org (Informationswebsite der Wlachen, in der den Wlachen in Makedonien viel Raum gegeben wird. Die Website wird von der wlachischen Diaspora in Paris verwaltet.)
www.pogled.com.mk (Website der serbischen Monatszeitschrift „Pogled“ in Skopje)