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Portugal
Portugal

Minderheiten:
Mirandesen: ca. 1.000

Bemerkungen
Sprachlich gilt Portugal traditionell als einheitlicher Staat. Von den über 10 Millionen Portugiesen spricht nur ein Teil der Bewohner der Gemeinde Miranda do Douro im äußersten Nord-Osten des Landes eine vom Portugiesischen leicht abweichende Sprache, die nach dem Gemeindezentrum genannt wird.
Es handelt sich um eine Variante des asturischen Dialekts, der gleich über der Grenze in einigen Regionen Spaniens gesprochen wird. Eigentlich war Asturisch eine eigenständige Mittelsprache zwischen Kastilisch und Portugiesisch. Das Mirandesische soll entstanden sein als Folge der staatlichen Grenzziehung, die bewirkt hat, dass für ihre neuere Entwicklung das Asturische ans Kastilische und das Mirandesische ans Portugiesische anlehnte.
Die Behörden haben stets darauf verwiesen, dass Portugal keine nationale Minderheit beherbergt. Die Ratifizierung des Rahmenübereinkommens des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten wurde vorgenommen, um die politische Zustimmung Portugals zu bestimmten Regierungsprinzipien kundzutun, und nicht auf Verlangen von Bevölkerungskreisen. Andererseits hat Portugal die ebenfalls vom Europarat ausgearbeitete Sprachencharta nicht ratifiziert, obwohl sie sicherlich direkte Auswirkungen auf die prekäre Lage des Mirandesischen haben könnte.

Rechtsbestimmungen
  • Documento PDFGesetz Nr. 71/1999
    Gesetz über die Anerkennung der Rechte der mirandesischen Sprachgruppe; Durchführungsdekret Nr. 35/1999 (Das kurze Gesetz anerkennt die Existenz des Mirandesischen und legt die Rechtmäßigkeit seiner Verwendung in Ämtern und öffentlichen Anstalten auf dem Gebiet der Gemeinde fest. Im Durchführungsdekret wird festgelegt, dass in den Schulen der Gemeinde Miranda das Mirandesische als Unterrichtsfach gelehrt werden, aber nicht Unterrichtssprache sein darf.)


Bibliographie
Actas do colloquio internacional Estudos mirnadeses: balanco e prospectiva, Meirinhos José Francisco (Hg.), Universidade do Porto, 2000.

Die Minderheitensprache Mirandesisch in Portugal: mirandés, lhiéngua minoritária an Pertual, Angele Martin, Miranda, 2005.

Links
www.mirandes.no.sapo.pt
(Portal der mirandesischenSprache, unterhalten vom Sprachzentrum der Universität Lissabon. Das Hauptaugenmerk gilt sprachlichen Aspekten, aber auch die sozialen und politischen Eigenarten der Minderheit werden berücksichtigt).