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Autonome Region Trentino-Südtirol
Samstag, 4. Mai 2024   
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Vereinigtes Königreich
Vereinigtes Königreich

Minderheiten:
Waliser 580.000
Schotten 70.000
Iren 142.000
Roma 90.000

Bemerkungen
Die Bezeichnung „nationale Minderheit“ ist nicht geläufig und hat im Vereinigten Königreich keine Tradition. Bei der Unterzeichnung des Rahmenübereinkommens zum Schutz der nationalen Minderheiten erklärte die britische Regierung, dass die Bestimmungen des Abkommens für alle ethnischen Gruppen Gültigkeit haben, die im 1976 erlassenen Staatsgesetz zur Gleichbehandlung der Ethnien aufgelistet sind. Gerade infolge der Zusammenarbeit mit Rechtssystemen kontinentaler Prägung hat sich jedoch in diesem Punkt eine neue juristische Sensibilität eingebürgert. Aus diesem Grund unterscheidet man heute genauer zwischen den vornehmlich in den größeren Städten angesiedelten Gruppen von Einwanderern aus den ehemaligen Kolonien und den keltischen Völkern der britischen Inseln, die mit eigener Sprache und eigenem nationalem Selbstbewusstsein vor allem in kleineren Zentren und auf dem Land wohnen. Die institutionellen Reformen von 1998 haben autonome Parlamente für Schottland, Wales und Nordirland eingeführt und somit die historischen Gemeinschaften nicht angelsächsischer Abstammung aufgewertet.
Die Kultur- und Sprachpolitik ist heute den autonomen Stellen anvertraut, welche durch Rechtsbestimmungen vor allem im schulischen Bereich und mit verschiedenen Zuwendungen die Lokalsprachen fördern, manchmal sogar über die Wünsche der betroffenen Bevölkerung hinaus.
Im Sinne der Charta der regionalen oder Minderheitensprachen erkennt die Londoner Regierung neben dem Gälischen, dem Walisischen, dem Irischen und dem von einigen Dutzend Menschen in Cornwall gesprochenen Kornischen zwei germanische Sprachen an: das Schottische und das Ulster-Schottische. Der Rechtsschutz für die zwei letztgenannten Sprachen fällt aber jetzt in die Zuständigkeit Schottlands und Nordirlands, die bis heute in diesem Punkt nichts unternommen haben. Ohne Regelungen zum besonderen Rechtsschutz bleibt vorerst auch das Kornische.
Schließlich haben sowohl die Zentralregierung als auch die Regionalstellen Pläne zur gesellschaftlichen Integration der Roma, die im Vereinigten Königreich „Gypsies“ bzw. „Travellers“ genannt werden, erarbeitet.

Rechtsbestimmungen

Bibliographie
Comparative Federalism in the Devolution Era/ Mc Cabe Neil Colmn; Lanham: Lexington books, 2002
Standort: 321.02-COM-1

Scottish Nationality/ Pittock G.H. Murray; Basingstoke; New York: Palgrave, 2001
Standort: M 941.1-PIT-1

Links
www.bwrdd-yr-iaith.org.uk (Website der Behörde für die walisische Sprache. Dieses Amt befasst sich mit der Kodifizierung, dem Unterricht und der Weiterbildung sowie mit der gesellschaftlichen Aufwertung des Walisischen.)
www.bord-na-gaidhlig.org.uk (Website der Behörde für die gälische Sprache in Schottland. Im Vergleich zur Behörde für die walisische Sprache setzt sich diese Organisation eher für die gesellschaftliche Anerkennung des Gälischen als für die rein sprachlichen Aspekte ein.)
www.scotsindependent.org (Website der Zeitschriften, die die schottische Bewegung in Kultur und Politik unterstützen)
www.travellerslaw.org.uk (Website der Roma mit einem besonderen Augenmerk auf politischen und rechtlichen Themen. Es werden auch die Hintergründe für die Verabschiedung besonderer Gesetze für die Gypsies und Travellers (so werden die Roma im Vereinigten Königreich genannt) aufgezeigt.)