Ein außergewöhnliches historisches Sammelwerk, in
dem die Erfahrungen der ladinischen Bevölkerung des Fassatals in der Zeit des Ersten
Weltkriegs im Mittelpunkt stehen. Das neue Buch von Michele Simonetti Federspiel, in dem die Geschichte und
das Leben der Bevölkerung des Fassatals während des Ersten Weltkriegs
thematisiert werden, wurde im Amtsgebäude der Region im Beisein des
Vizepräsidenten des Regionalrats Luca Guglielmi und der Direktorin des ladinischen
Kulturinstituts Sabrina Rasom
vorgestellt. Darüber hinaus waren Mario Gallarati Moro und Fabio Chiocchetti Goti
anwesend, die mit ihrem sprachlichen Fachwissen und ihrer redaktionellen
Unterstützung zum Gelingen des Werks beigetragen haben.
„1914-1918 La Gran Vera“ ist der Titel dieses außergewöhnlichen
historischen Sammelwerks, das die Geschichte der Fassaladiner im Ersten
Weltkrieg fokussiert.
Thematisch gliedert sich der Inhalt in zwei
ineinander greifende Ebenen: zum einen die Männer an der Front, die zunächst in
das unbekannte Galizien in die Schlacht geschickt werden und danach auf den
Gipfeln der Dolomiten zur Verteidigung ihres Landes stationiert werden. Auf der anderen Seite Frauen, Kinder und
ältere Menschen, die mehr als vier Jahre lang körperliches und seelisches Leid
ertragen müssen. Frauen und Männer, die sich am Ende des Kriegs als Besiegte,
aber nicht als Geschlagene in einer inzwischen vollständig veränderten Welt
wiederfinden.
Den Leser erwartet in diesem Werk ein
außerordentlicher Fundus mit mehr als 500 meist unveröffentlichten Bildern. Aufnahmen
von hohem historischem Wert, die die hoch gelegenen Stellungen zeigen und mit
äußerster Genauigkeit den Schauplatz und den Verlauf der Kämpfe zwischen den
österreichisch-ungarischen Truppen und der italienischen Armee in einer Gebirgsumgebung
veranschaulichen, denn allein mit Worten könnte man nicht wiedergeben, wie rau
und unwirtlich diese war. Die Bilder vermitteln dem Leser den Alltag eines
Dorfes wie Moena zu jener Zeit, das mit Schwierigkeiten konfrontiert war, die
nur durch Mut und Gemeinschaftssinn zu überwinden waren. In diesem Buch werden
die Lebensbedingungen der Familien, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die
Beziehungen zwischen Zivilbevölkerung und Soldaten, die Rolle der Schule und
der Kirche sowie die politischen Aspekte eingehend untersucht. Die Schilderung von
Einzelereignissen, Zeugenaussagen und Tagebücher ergeben ein Gesamtbild, das
sich nicht nur auf die Gemeinde Moena bezieht, sondern weit über ihre Grenzen
hinausreicht und eines der wichtigsten Werke im Bereich der neueren Studien zum
Ersten Weltkrieg ausmacht.
Datum: 03.12.2021
Ort: Trento |