Über die verschiedenen Sprachminderheiten, die im Trentino und in
Südtirol vertreten sind, den Schutz und die Rechte dieser Minderheiten
hat gestern (16. Februar) in Straßburg der zuständige Regionalassessor
Giuseppe Detomas berichtet. Den Rahmen dazu bot ein Treffen der
EU-Parlamentarier-Gruppe, die sich mit Minderheitenfragen befasst.
Regionalassessor Detomas
betonte dabei, dass der "kulturelle Pluralismus der Identität der Region
Trentino-Südtirol zu Grunde liegt" und er verwies auf die "einmalige
Situation des Zusammenlebens von fünf Sprachgruppen" und die Tatsache,
dass "verschiedene Modelle zum Schutz und zur Aufwertung dieser
Minderheiten" ausprobiert worden seien. Nach den Worten von Detomas
setzt sich das Schutzmodell aus verschiedenen Modellen zusammen. Er
erläuterte im einzelnen, welche Bestimmungen in Südtirol und im Trentino
den Schutz und den Fortbestand der verschiedenen Minderheiten, von der
deutschen und ladinischen bis hin zur zimbrischen und der
Fersentaler-Minderheit, garantierten.
Die rund hundert Mitglieder der Minderheiten-Intergroup, der auch
Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann angehört, erfuhren gestern
aber nicht nur etwas über die Minderheiten in der Region
Trentino-Südtirol sondern auch über jene in Bulgarien. So berichtete der
Philologe Timur Halilov über die türkische Minderheit, der Historiker
Hasan Mehmedaliev über die pomakische Minderheit und der
Integrationsfachmann Asen Asenov über die Roma.
Die so genannten
Intergroups sind informelle, thematische Parlamentariergruppen des
Europäischen Parlaments, die durchaus Einfluss auf die Meinungsbildung
im Parlament und der EU insgesamt nehmen können, da sie Abgeordnete aus
unterschiedlichen Fraktionen zusammenbringen, die sich für ein
gemeinsames Anliegen stark machen. Derzeit gibt es 28 registrierte
Intergroups, für die mindestens jeweils drei Fraktionen offiziell die
Schirmherrschaft übernommen haben.
Im Rahmen seines Besuchs
im EU-Parlament traf Detomas gestern auch mit dem stellvertretenden
Kabinettchef des neuen Parlamentspräsidenten Antonio Tajani, dem
Trentiner Alessandro Chiocchetti, zusammen. Auch bei diesem Treffen ging
es um den Schutz der Minderheiten, insbesondere der ladinischen.
Datum: 17.02.2017 |